Demenz ist keine bestimmte Krankheit. Das Word Demenz beschreibt viele verschiedene Krankheiten, denen gemeinsam ist, dass sie das Gehirn angreifen und zerstören. Demenzkrankheiten beeinträchtigen das Gedächtnis, das Gehirn, die sozialen Fähigkeiten und zuletzt auch den Körper.
Dieser Artikel beschreibt folgende Krankheiten:
Demenz ist unheilbar. Demenzkrankheiten verschlimmern sich mit der Zeit und beeinträchtigen immer größere Teile des Alltags. Falls Behandlungsmöglichkeiten existieren, können diese in der Regel lediglich die Entwicklung einiger Symptome abschwächen oder verzögern.
Wie die Demenzkrankheiten behandelt werden, hängt davon ab, durch welche Demenzkrankheit die Symptome verursacht werden. Es gibt mehr als 200 Demenzkrankheiten. Die genaue Ursache der Symptome muss daher durch Spezialisten ermittelt werden.
Die fünf häufigsten Demenzkrankheiten sind:
Mehr als die Hälfte aller Personen mit Demenz leiden an der Alzheimer-Krankheit.
Die Alzheimer-Krankheit ist eine körperliche Krankheit. Sie verändert und zerstört die Strukturen im Gehirn, sodass die Gehirnzellen nicht miteinander kommunizieren können. Zuletzt beginnen die Gehirnzellen abzusterben.
Man weiß nicht, warum Menschen an der Alzheimer-Krankheit erkranken. Man meint, dass die Ursache mit der Chemie des Gehirns zusammenhängt. Aber man weiß noch nicht genau, wodurch die Krankheit ausgelöst wird. Nur bei sehr wenigen Alzheimerpatienten wird die Krankheit durch genetische Faktoren ausgelöst.
Die Symptome treten schleichend auf. Anfangs ist es schwer, Demenzsymptome von normaler Vergesslichkeit zu unterscheiden. Sobald sich die Krankheit verschlimmert, werden die Symptome deutlicher, da es dem Demenzerkrankten schwerfällt, den Alltag zu meistern. Man kann nicht mehr arbeiten gehen, und alltägliche Aufgaben wie z. B. Wäschewaschen oder Einkaufen sind auf einmal unüberschaubar. Es fällt auch viel schwerer, sich zu konzentrieren, sich an etwas zu erinnern und mit anderen zu reden. Die meisten Erkrankten bekommen auch Probleme damit, zu lesen oder zu zählen.
Manche können Tag und Nacht nicht mehr unterscheiden und/oder sich nicht mehr orientieren. Dies führt leider dazu, dass sich Alzheimerpatienten verirren können, obwohl sie in einer Gegend spazieren gehen, die sie genau kennen.
Die Alzheimer-Krankheit ist bisher unheilbar. Es gibt jedoch Arzneimittel, die die Symptome eine Zeit lang abschwächen können. Leider sprechen nicht alle Alzheimerpatienten auf diese Arzneimittel an. Zusätzlich zur medizinischen Behandlung sollte man Beratung, praktische Hilfe und Unterstützung im Alltag annehmen – zum einen, um dem Demenzerkrankten zu helfen, und zum anderen, um die Angehörigen zu entlasten.
Werden die Blutgefäße im Gehirn geschädigt, und wird das Gehirn deshalb nicht ausreichend mit Blut versorgt, kann daraus Vaskuläre Demenz entstehen. Vaskuläre Demenz ist die zweithäufigste Demenzform. Die Krankheit wird oft durch ein Blutgerinnsel oder eine Hirnblutung verursacht.
Die Symptome der Vaskulären Demenz können sehr unterschiedlich sein, weil sie davon abhängen, welche Teile des Gehirns geschädigt wurden. Die meisten Erkrankten denken langsamer, und es fällt ihnen schwer, sich zu konzentrieren. Darüber hinaus können sie an einem Gefühl der Gleichgültigkeit und fehlender Lust leiden, irgendetwas zu unternehmen. Es ist nicht sicher, dass Gedächtnisschwäche das größte Problem dieser Erkrankten ist. Viele von ihnen fühlen sich im Alltag eher dadurch beeinträchtigt, dass sie Probleme damit haben, an Gesprächen teilzunehmen oder sich zu orientieren.
Manche Personen, die an Vaskulärer Demenz leiden, erkranken auch an einer Depression oder an anderen psychiatrischen Krankheiten. Der Erkrankte kann z. B. große Stimmungsschwankungen durchmachen und plötzlich und ohne ersichtlichen Grund zu weinen oder zu lachen beginnen.
Man kann die Symptome durch korrekte Medikation und Behandlung abmildern, auch wenn der Demenzerkrankte nicht ganz das gleiche Funktionsniveau wie vor der Erkrankung erreicht. Die Behandlung muss auch versuchen, neue Blutgerinnsel oder Blutungen zu verhindern, damit diese die Krankheit nicht verschlimmern können.
Bei Untersuchungen von Personen, die an der Lewy-Körper-Demenz gestorben sind, hat man Ablagerungen in den Gehirnen der Personen gefunden, die die Gehirnzellen zerstören. Die Krankheit wurde nach diesen Ablagerungen, die auf Deutsch Lewy-Körper heißen, benannt. Man weiß noch nicht, warum manche Menschen an der Lewy-Körper-Demenz erkranken.
Die Symptome der Lewy-Körper-Demenz ähneln den Symptomen der Alzheimer-Krankheit. Die Erkrankten bekommen Orientierungsprobleme und neigen zu Unaufmerksamkeit. Es gibt jedoch auch erhebliche Unterschiede zwischen der Alzheimer-Krankheit und der Lewy-Körper-Demenz. Leidet man an der Alzheimer-Krankheit, verschlimmern sich die Symptome langsam. Leidet man dagegen an der Lewy-Körper-Demenz, können sich die Symptome innerhalb kurzer Zeit – manchmal innerhalb weniger Minuten – erheblich verschlimmern oder auch deutlich verbessen.
Personen mit Lewy-Körper-Demenz haben oft Konzentrationsprobleme und können auch halluzinieren oder schlafwandeln. Die Krankheit beeinträchtigt auch den Körper und führt zusätzlich zu den Demenzsymptomen auch zu Symptomen der Parkinson-Krankheit. Dem Erkrankten fällt es z. B. schwer, die Gliedmaßen im Griff zu behalten. Er bewegt sich langsam, hat steife Muskeln und zittert. Das Zittern beginnt in der Regel in einer Hand, einem Fuß oder einem Bein auf der einen Körperseite. Später kann es beide Körperseiten befallen.
Bei Personen, die an der Lewy-Körper-Demenz erkrankt sind, können auch folgende Symptome auftreten:
Die Lewy-Körper-Demenz ist unheilbar. Arzneimittel können die Symptome jedoch vorübergehend abschwächen. Sie können aber nicht verhindern, dass sich die Symptome zu einem späteren Zeitpunkt verschlimmern.
Die Frontotemporale Demenz, auch Pick-Krankheit genannt, wird oft mit FTD abgekürzt. Die Bezeichnung umfasst mehrere verschiedene Gehirnkrankheiten, denen gemeinsam ist, dass die Krankheit die Gehirnzellen in zwei bestimmten Bereichen des Gehirns zersetzt – den Frontallappen (Stirnlappen) und den Temporallappen (Schläfenlappen). Diese beiden Bereiche des Gehirns haben für die Persönlichkeit, das Verhalten und die Sprache Bedeutung. Deshalb kann sich die Persönlichkeit von Personen, die an Frontotemporaler Demenz erkranken, erheblich ändern. Die Personen können auch Sprachprobleme bekommen und psychiatrische Symptome wie z. B. Depression aufweisen. Das Gedächtnis funktioniert hingegen in der Regel normal und wird erst in den Endstadien der Krankheit beeinträchtigt.
Die Persönlichkeitsveränderungen und Verhaltensänderungen werden mit der Zeit immer deutlicher, und der Demenzerkrankte kann seine Impulse nicht mehr kontrollieren. Personen mit Frontotemporaler Demenz können die Konsequenzen ihrer Handlungen nicht überblicken und tun deshalb, was ihnen passt und wann es ihnen passt. Was andere Menschen denken oder meinen, ist ihnen egal. Deshalb fällt es vielen Personen mit Frontotemporaler Demenz u. a. schwer, beim Autofahren die Höchstgeschwindigkeit einzuhalten oder nicht zu viel Alkohol zu trinken. Die Demenz beseitigt die natürlichen Hemmungen, die normalerweise bewirken, dass man seine Lüste und Impulse kontrollieren kann. Der Demenzerkrankte kann sexuell aggressiv werden, wenn diese Hemmungen nicht mehr vorhanden sind, und sich an andere Menschen heranmachen, obwohl diese keine Lust dazu haben.
Die Semantische Demenz ist ein Sonderfall der Frontotemporalen Demenz. Die Krankheit beeinträchtigt den Bereich des Gehirns, der für das Verstehen von Wörtern und Bedeutungen zuständig ist. Werden die Gehirnzellen in diesem Bereich nach und nach zerstört, verlieren die Wörter mit der Zeit ihre Bedeutung, und das Allgemeinwissen schwindet. Deshalb vergessen viele Demenzerkrankte, wie Dinge heißen und wie man sie verwendet.
Die Semantische Demenz beeinflusst zunächst die Sprache. Viele Erkrankte beginnen Wörter zu vergessen, die sie nur selten benutzen, und können sich immer weniger an die Namen von Gegenständen erinnern, die sie nicht im Alltag verwenden. Im Endstadium können Alltagswörter wie „Tisch“ oder „Jacke“ unüberwindbare Probleme bereiten, und es fällt dem Demenzerkrankten schwer, Menschen wiederzuerkennen und sich an ihre Namen zu erinnern, obwohl er sie gut kennt.
Hier können Sie gute Ratschläge für Gespräche mit Personen einsehen, die an Demenz leiden.
Obwohl es Personen mit Semantischer Demenz mit der Zeit sehr schwerfällt, Wörter und Begriffe zu verstehen, sind die meisten von ihnen in der Lage, Wörter zu wiederholen und normal zu reden. Die meisten Erkrankten können sich auch an Ereignisse erinnern – obwohl die Sprache Schwierigkeiten bereitet. Falls die Krankheit andere Teile des Gehirns befällt, werden auch andere Bereiche beeinträchtigt. Manche Erkrankte machen z. B. Persönlichkeitsveränderungen oder Verhaltensänderungen durch oder ernähren sich anders als bisher. Der Geschmack kann sich so sehr ändern, dass man auf einmal nicht mehr seine Lieblingsgerichte mag oder auf vollkommen neue Nahrungsmittel Appetit hat. Manche Erkrankte beginnen auch, viel mehr oder weniger als früher zu essen.
Man kann Demenzsymptome haben, obwohl man nicht an einer Demenzkrankheit leidet. In manchen Fällen ist es möglich, die jeweilige Krankheit zu behandeln und die Symptome dadurch zu mildern oder ganz zu beseitigen. Deshalb sollte man sich vom Arzt untersuchen lassen, damit die richtige Diagnose gestellt und eine geeignete Behandlung eingeleitet werden kann.
Demenzähnliche Symptome können unter anderem durch folgende Krankheiten und Zustände verursacht werden:
Druck im Gehirn
Wird der Druck im Gehirn zu hoch (z. B. bei Normaldruckhydrozephalus), kann man Gehprobleme bekommen und an Harninkontinenz und Gedächtnisverlust leiden. Meistens verschwinden die Symptome, falls der Druck gesenkt werden kann.
Es gibt mehr als 200 Demenzkrankheiten.
Die meistverbreiteten Demenzkrankheiten sind:
Darüber hinaus gibt es eine Reihe seltener Demenzkrankheiten, z. B. die Huntington-Krankheit und die Creutzfeldt-Jakob-Krankheit.
Manche Zustände und Krankheiten können Demenzsymptome verursachen, obwohl sie keine Demenzkrankheiten sind. Diese Zustände und Krankheiten können in der Regel behandelt und die Symptome dadurch beseitigt werden. Dies gilt z. B. für Demenzsymptome, die durch Flüssigkeits- oder Vitaminmangel oder durch Nebenwirkungen von Arzneimitteln ausgelöst werden.
Otiom – Freiheit und Sicherheit für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
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