Hohes Alter ist der größte Risikofaktor für Demenz. Langjährige Forschung hat jedoch gezeigt, dass man das Demenzrisiko senken kann, indem man gut auf sein Herz aufpasst. Alles, was gut für das Herz ist, ist normalerweise auch gut für das Gehirn. Die Vorbeugung und Behandlung von Risikofaktoren, die zu Herz-Kreislauf-Erkrankungen führen können, kann deshalb auch als Demenzvorbeugung angesehen werden.
Demenzkrankheiten sind ernst und können bisher nicht geheilt werden. Daher sollte man versuchen, das Demenzrisiko zu minimieren. Hier können Sie mehr über die bekannten Risikofaktoren für Demenz erfahren.
Dieser Artikel erläutert, welche Risikofaktoren bekannt sind, und was man selbst tun kann, um Demenz vorzubeugen. Wir haben Informationen zu folgenden Punkten zusammengestellt:
Man kann Demenz auf zweierlei Weise vorbeugen – zum einem, indem man das Demenzrisiko reduziert, und zum anderen, indem man verzögert, wann man an Demenz erkrankt, falls man erkrankt.
Man kann das Demenzrisiko nicht vollständig eliminieren. Für den jeweils Betroffenen kann es jedoch von großer Bedeutung sein, falls man den Ausbruch der Krankheit verzögern kann – und deshalb zusätzliche gute Jahre vor ihm liegen.
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Man hat festgestellt, dass man das Demenzrisiko der Bevölkerung als Ganzes senken kann, wenn man sich folgender Bereiche annimmt:
Da die Forschungsergebnisse sehr viele Personen umfassen, kann man leider nicht schlussfolgern, dass man selbst nicht an Demenz erkrankt, wenn man aufhört zu rauchen oder nie geraucht hat. Für die Bevölkerung als Ganzes gilt, dass Rauchentwöhnung die Zahl der Demenzfälle reduziert.
Alles, was gut für das Herz ist, ist auch gut für das Gehirn. Zahlreiche wissenschaftliche Studien und Bevölkerungsuntersuchungen belegen, dass zwischen den Risikofaktoren für Herz-Kreislauf-Erkrankungen und den Risikofaktoren für Vaskuläre Demenz und Alzheimer-Krankheit ein Zusammenhang besteht.
Die Untersuchungen deuten auf folgende Zusammenhänge hin:
Je mehr man sein Gehirn benutzt, umso stärker wird es. Obwohl eine lange Ausbildung keine Garantie darstellt, nicht an Demenz zu erkranken, erkranken Personen mit einer langen Ausbildung etwas seltener an Demenz. Jedes zusätzliche Ausbildungsjahr (verglichen mit dem dänischen Durchschnitt – 12,7 Jahre für Frauen und 12,4 Jahre für Männer) kompensiert die Wirkung von ca. vier Jahren Alterung.
Nach der Pensionierung büßt man einen Teil (ca. 10 %) seiner Gehirnkapazität ein, falls man nicht dafür sorgt. mental und sozial aktiv zu bleiben. Zum Glück ist es nie zu spät, etwas Neues zu lernen und das Gehirn auf Trab zu halten. Soziale Aktivitäten tragen auch zu einer Stimulierung des Gehirns bei. Kurse, das Erlernen einer neuen Sprache und ehrenamtliche Arbeit – am besten zusammen mit anderen Menschen – helfen, das Gehirn in Form zu halten.
Man hat auch untersucht, ob ein Zusammenhang zwischen psychiatrischen Krankheiten und Demenzrisiko besteht. Dabei lag der Schwerpunkt auf den Krankheiten Depression, Angst und Stress sowie auf bestimmten Persönlichkeitszügen.
Ist man einmal oder mehrmals an Depression erkrankt, steigt die Gefahr, zu einem späteren Zeitpunkt an der Alzheimer-Krankheit zu erkranken. Der genaue Zusammenhang zwischen Depressionen und Demenz ist noch unbekannt. Vielleicht ist eine Depression ein frühes Symptom oder Anzeichen von Demenz. Depressionen können aber auch ein Risikofaktor sein, der zwar nicht direkt mit Demenz zusammenhängt, aber das Gehirn beeinflusst, sodass es später an Demenz erkrankt.
Die bisherigen Forschungsergebnisse zum Zusammenhang zwischen Angst und Demenz sind widersprüchlich. Eine einzelne, sehr aussagekräftige Studie hat allerdings einen klaren Zusammenhang zwischen Angstsymptomen und Demenzrisiko festgestellt.
Psychisch anfällige Menschen haben ein höheres Demenzrisiko. Die Persönlichkeitszüge Gewissenhaftigkeit, Aufgeschlossenheit und Freundlichkeit scheinen dagegen zu einem niedrigeren Demenzrisiko zu führen.
Die Ergebnisse mehrerer Bevölkerungsuntersuchungen deuten darauf hin, dass ein Zusammenhang zwischen Stress und einem erhöhten Demenzrisiko besteht. Studien an amerikanischen Veteranen lassen auch darauf schließen, dass die Posttraumatische Belastungsstörung (PTBS) zu einem erhöhten Demenzrisiko führt. Der genaue Zusammenhang zwischen PTBS und Demenzrisiko ist jedoch noch unbekannt.
Gewisse Arten von Arzneimitteln können das Demenzrisiko erhöhen.
Die dauerhafte Verwendung von Arzneimitteln, die die Wirkung des Neurotransmitters Acetylcholin hemmen, den die Nervenzellen für ihre Kommunikation nutzen, kann z. B. zu einem erhöhten Demenzrisiko führen.
Folgende Arzneimittel können ebenfalls erwiesenermaßen das Demenzrisiko erhöhen:
Forschungsergebnisse belegen, dass einige Arzneimittel nicht das Demenzrisiko erhöhen. Nach heutigem Stand gilt dies für folgende Arzneimittel und Behandlungen:
Eine große Gruppe Arzneimittel steht unter dem Verdacht, das Demenzrisiko zu erhöhen. Diese Gruppe umfasst:
Die Ergebnisse der Studien sind allerdings widersprüchlich. Deshalb kann man noch nicht mit Sicherheit schlussfolgern, ob diese drei Arten Arzneimittel das Demenzrisiko beeinflussen oder nicht.
Auch die Ernährung hat Einfluss auf das Demenzrisiko. Die sogenannte mediterrane Ernährung reduziert das Risiko, an einer Demenzkrankheit zu erkranken. Sie enthält u. a. viel Gemüse, Olivenöl und Fisch und viele Hülsenfrüchte und Schalentiere. Die Kombination aus Vitaminen in grünem, blattreichem Gemüse und gesunden Fetten in u. a. Fisch und Olivenöl ist gut für Gehirn und Herz.
Ist die Kost dagegen reich an gesättigten Fettsäuren und Transfettsäuren, steigt das Demenzrisiko. Gesättigte Fettsäuren oder Transfettsäuren sind u. a. in Butter, Käse, fettem Fleisch und gewissen Ölen enthalten (falls Letztere erhitzt werden). Einfach oder mehrfach ungesättigte Fettsäuren (u. a. Omega-3-Fettsäuren) können dagegen möglicherweise das Demenzrisiko senken. Diese Fettsäuren sind u. a. in Rapsöl, Nüssen und Fischöl enthalten.
Mangel der Vitamine B und D steigert ebenfalls das Demenzrisiko. Nimmt man über die Nahrung und das Sonnenlicht ausreichend Vitamin B und D auf, benötigt man keine Nahrungsergänzungsmittel. Nahrungsergänzungsmittel sorgen nicht für einen besseren Schutz vor Demenz.
Ginkgo biloba hat möglicherweise eine positive Wirkung auf Personen mit Demenz. Einige Studien deuten darauf hin, dass man länger mit milderen Symptomen leben kann, falls man Ginkgo biloba einnimmt. Ginkgo biloba scheint jedoch keine vorbeugende Wirkung zu haben.
Die Lebensweise hat einen sehr großen Einfluss auf das Demenzrisiko – vor allem die drei Faktoren Rauchen, Alkohol und körperliche Aktivität. Die Lebensweise ist vor allem für die Vorbeugung interessant, da man selbst etwas tun kann. Man kann das Demenzrisiko leider nicht vollständig eliminieren, aber man kann es reduzieren.
Die drei Risikofaktoren beeinflussen das Demenzrisiko auf folgende Weise:
Die drei Risikofaktoren sind miteinander verbunden. Man kann aber leider nicht den negativen Einfluss des Rauchens vollständig durch körperliche Aktivität kompensieren.
Bevölkerungsuntersuchungen haben gezeigt, dass Luftverschmutzung das Demenzrisiko erhöht. Das Demenzrisiko steigt auch, falls man in der Nähe von Hochspannungsleitungen wohnt, Trinkwasser mit einem hohen Aluminiumgehalt hat oder auf der Arbeit gewissen Chemikalien ausgesetzt ist.
Es wurde mehrfach untersucht, wie Pflanzenschutzmittel, Metalle und organische Lösungsmittel das Demenzrisiko beeinflussen. Die Ergebnisse der Studien sind jedoch bisher widersprüchlich oder unklar. Dagegen steht fest, dass die Verwendung von Handys nicht das Demenzrisiko erhöht.
Es gibt mehrere Dinge, die Sie selbst tun können, um das Demenzrisiko zu minimieren.
Denken Sie stets daran: Alles, was gesund für das Herz ist, ist auch gesund für das Gehirn.
Behalten Sie Blutdruck und Cholesterinwerte im Auge
Otiom – Freiheit und Sicherheit für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
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