Körperliche und soziale Aktivitäten und gesunde Ernährung helfen, die Lebensqualität zu bewahren. Dies gilt auch für Personen mit Demenz!
Obwohl man an einer Demenzkrankheit leidet, kann man trotzdem ein aktives Leben führen. Lebensinhalte sind für das Wohlbefinden wichtig. Deshalb ist es gut, wenn Erkrankte auch weiterhin Dinge tun, die ihnen Freude bereiten – auch wenn sie dazu vielleicht Hilfe benötigen. Werden Erkrankte durch die Familie oder das Pflegepersonal passend unterstützt, können sie während des Krankheitsverlaufs noch lange aktiv bleiben.
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Es ist oft besser, an Interessen festzuhalten, die der Demenzerkrankte bereits kennt und mag, als mit vollkommen neuen Interessen zu beginnen. In manchen Fällen kann es jedoch schwierig oder unmöglich sein, die Interessen und Aktivitäten des Erkrankten ohne Hilfe durchzuführen. Es kann z. B. schwerfallen, weiterhin Tennis zu spielen, wenn niemand dabei hilft, an die Kleidung und den Schläger zu denken und den Umkleideraum und den richtigen Platz zu finden.
Manchmal kann man eine Aktivität einfacher gestalten, damit der Demenzerkrankte ohne Hilfe zurechtkommt. Dies steigert das Selbstwertgefühl. Hat der Erkrankte z. B. bisher Bridge gespielt, kann man erwägen, stattdessen ein anderes, weniger anspruchsvolles Kartenspiel zu spielen.
Personen mit Demenz erledigen normalerweise auch gerne einfache Alltagsaufgaben wie Abwasch, Kochen, Handarbeiten, Wäsche zusammenlegen, Blumen gießen oder Unkraut jäten. Einfache Routinearbeiten können vom Erkrankten oft alleine ausgeführt werden – wenn auch vielleicht etwas langsamer. Es ist nicht sicher, dass das Ergebnis genauso wie früher ist. Man darf die Messlatte also nicht zu hoch legen. Das Wichtige ist, dass die Aktivitäten dem Erkrankten Freude bereiten.
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Musik, Gesang und Tanz
Die meisten Demenzkrankheiten beeinträchtigen vor allem das Gedächtnis und die Fähigkeit, abstrakt zu denken. Viele haben auch Sprachprobleme. Die Freude an Musik, Gesang und Tanz verschwindet jedoch nicht. Die meisten Demenzerkrankten können sich ohne Weiteres an Melodien und Liedertexte erinnern, obwohl sie viele andere Dinge vergessen haben. Viele Personen mit Demenz können auch in den späteren Stadien der Krankheit ein Instrument spielen, falls sie es erlernt hatten, bevor sie erkrankten.
Musik, Gesang und Tanz können deshalb für Personen mit Demenz von großer Bedeutung sein. Die Lieblingsmusik oder der Lieblingskanal im Radio löst bei der Person mit Demenz Freude und Geborgenheit aus. Beachten Sie jedoch bitte, dass Musik und Gesang während Gesprächen oder Mahlzeiten die Konzentration stören können.
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Ist man körperlich aktiv, kann man gesundheitlichen Problemen vorbeugen, das körperliche und das psychische Wohlbefinden steigern und den Appetit anregen. Körperliche Aktivitäten können auch Probleme mit dem Tag- und Nachtrhythmus und dem Nachtschlaf mindern.
Falls der Erkrankte gewohnt ist zu joggen, spazieren zu gehen, Rad zu fahren, zu schwimmen oder auf andere Weise Sport zu treiben, sollte man diese Aktivität unterstützen, solange sie sicher ist. Ist der Erkrankte keine körperlichen Aktivitäten gewohnt, ist es nie zu spät, damit zu beginnen. Man kann mit kurzen Spaziergängen beginnen, damit der Erkrankte frische Luft bekommt und sich ein wenig bewegt – am besten täglich. Es ist von Vorteil, wenn der Erkrankte jedes Mal die gleiche Route geht. Die Route sollte einfach wiedererkennbare Anhaltspunkte enthalten. Personen mit Demenz können sich Anhaltspunkte wie „beim Haus mit der blauen Tür rechts abbiegen“ einfacher als Straßennamen oder Meterangaben merken. Die Spaziergänge machen mehr Spaß, werden konsequenter durchgeführt und sorgen zudem für sozialen Kontakt, wenn ein Angehöriger oder Freiwilliger den Erkrankten begleitet. Gute Gesellschaft kann den Erkrankten auch zu mehr Bewegung motivieren.
In den meisten Städten werden Fitnessgruppen für Senioren angeboten. Beachten Sie jedoch bitte, dass der Demenzerkrankte durch eventuelle neue Aktivitäten oder neue Orte nicht überfordert oder verunsichert werden darf. Bitte fragen Sie den Arzt um Rat, falls Knieprobleme, Hüftprobleme o. Ä. körperliche Aktivitäten verhindern.
Personen mit Demenz können vergessen zu essen, weil es ihnen schwerfällt, Hunger zu spüren. Die Krankheit kann auch dazu führen, dass der Erkrankte nicht mehr in der Lage ist, selbst Essen zu kochen.
Personen, die zu wenig essen oder sich falsch ernähren, können wichtige Vitamine und Mineralstoffe fehlen. Dies beeinträchtigt ihre Energie und Gesundheit. Es kann helfen, einen Essensplan zu erstellen, beim Einkaufen zu helfen oder die Einkäufe nach Hause bringen zu lassen. Man kann auch „Essen auf Rädern“ bestellen – das fertige Essen wird dann direkt nach Hause geliefert. Unabhängig davon, wer das Essen zubereitet, sollte man darauf achten, dass es ausreichend Kalk und eventuell zusätzliches Vitamin D enthält, um Osteoporose vorzubeugen. Personen mit Demenz haben ein hohes Sturzrisiko. Leidet man zusätzlich an Osteoporose, können Stürze gefährlich sein.
Es ist nicht nur sehr wichtig, genug zu essen, sondern auch, genug zu trinken. Viele Senioren, egal ob an Demenz erkrankt oder nicht, vergessen, ausreichend zu trinken, weil sie nicht durstig sind. Flüssigkeitsmangel kann zu Verstopfung, Unwohlsein und Schwindel führen. Vielen hilft es, ein Schema zu verwenden, in dem festgehalten wird, wie viel sie im Laufe des Tages trinken. Reis, Gemüse, Obst, Vollkornprodukte und Ballaststoffe, ausreichend Flüssigkeit und tägliche Bewegung können dazu beitragen, Verstopfung vorzubeugen.
Personen mit Demenz können auch vergessen, ihre Medizin einzunehmen – vor allem dann, wenn sie verschiedene Arten von Arzneimitteln zu unterschiedlichen Zeitpunkten einnehmen müssen. Fragen Sie gegebenenfalls in Ihrer Apotheke um Rat. Sie kann Ihnen dabei behilflich sein, die Arzneimittel korrekt dosiert vorzubereiten, damit es leichter ist, den Überblick zu behalten, welches Arzneimittel wann eingenommen werden muss.
Otiom – Freiheit und Sicherheit für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
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