Erkrankt man an Demenz, können Alltagsaufgaben von einem Tag zum anderen Probleme bereiten. Die Person mit Demenz vergisst z. B. auf einmal, das Bügeleisen auszuschalten, oder kann nicht mehr den Heimweg finden, obwohl sie seit Jahren jeden Tag den gleichen Spaziergang macht.
Die nachstehende Liste enthält Beispiele für Hilfsmittel, die den Alltag der Person mit Demenz und ihrer Angehörigen erleichtern und sicherer gestalten können. Es gibt auch andere Arten von Hilfsmitteln, die z. B. dabei helfen können, das Gedächtnis zu trainieren und zu unterstützen oder Zahlen und Buchstaben zu entziffern.
Alle elektrischen Geräte wie z. B. Herde oder Bügeleisen können mit Schaltern und Alarmvorrichtungen versehen werden, damit Brände vermieden werden. Viele Personen mit Demenz vergessen leicht, womit sie gerade beschäftigt sind – oder sie vergessen, den Herd nach der Verwendung auszuschalten. Ein eingeschalteter Lötkolben, Lockenstab oder Tischgrill kann leider schnell ein Feuer verursachen. Es gibt verschiedene Arten von Schutzvorrichtungen. Lassen Sie sich beraten oder suchen Sie im Internet nach zusätzlichen Informationen. In manchen Fällen ist es am besten, eine Alarmvorrichtung zu verwenden, die mitteilt, dass das Gerät immer noch eingeschaltet ist. In anderen Fällen ist es am einfachsten, einen Schalter oder einen Timer zu verwenden, der das jeweilige Gerät nach einem bestimmten Zeitraum automatisch ausschaltet.
Im Falle eines Falles können Rauchmelder Leben retten. Wählen Sie ein Modell, das sowohl optisch als auch akustisch alarmieren kann. Akustische Rauchmelder reichen nämlich nicht immer aus – vor allem dann nicht, wenn die Person mit Demenz auch schwerhörig ist.
Falls die Demenzkrankheit die Beweglichkeit beeinflusst, kann eine elektrische Zahnbürste dabei helfen, die Zahnhygiene aufrechtzuerhalten. Elektrische Zahnbürsten stellen niedrigere motorische Anforderungen als gewöhnliche Zahnbürsten und sind besser im Stande, den gesamten Mund zu reinigen.
In der Apotheke und im Internet sind Pillenwecker erhältlich, die klingeln, wenn es an der Zeit ist, die Medizin einzunehmen. Pillenwecker sind vor allem dann von Vorteil, wenn die Person mit Demenz im Laufe des Tages mehrere Arten von Medizin einnehmen muss. In diesem Fall kann es schwer oder fast unmöglich sein, sich daran zu erinnern, ob man seine Vormittagsmedizin eingenommen hat.
Von manchen Telefonen aus kann man besonders leicht Anrufe tätigen und dabei auf vorprogrammierte Telefonnummern zurückgreifen. Die Person mit Demenz muss sich deshalb nicht an die Telefonnummern von Familienmitgliedern und Freunden oder an andere wichtige Telefonnummern (Bereitschaftsarzt, Notruf usw.) erinnern können.
Es gibt Telefonmodelle, bei denen man Anrufe tätigt, indem man auf das Bild eines Familienmitglieds/Freundes drückt. Hat die Demenzkrankheit die Fähigkeit beeinflusst, zu lesen und Zahlen und Buchstaben zu verstehen, kann die betroffene Person mit einem solchen Telefon dennoch den Kontakt zu Freunden und Familienmitgliedern aufrechterhalten.
Auf Notfallkarten und -armbändern sollten der Name des Trägers, der Name einer Bezugsperson und eine Telefonnummer angegeben sein, und sie sollten darüber informieren, dass der Träger an Demenz erkrankt ist. Notfallkarten und -armbänder sind vor allem dann von Vorteil, wenn die Person mit Demenz nicht selbst mitteilen kann, wo sie wohnt. Ist zudem die Adresse auf der Karte bzw. auf dem Armband angegeben, können andere Personen die Person mit Demenz leichter schnell und sicher nach Hause begleiten.
Es gibt Notfallarmbänder aus Kunststoff, die den Armbändern ähneln, die man erhält, wenn man ins Krankenhaus kommt. Man kann stattdessen auch eine dekorativere Lösung wählen, indem man einen Goldschmied bittet, ein schönes Armband mit den Angaben anzufertigen. Bei der Notfallkarte kann es sich lediglich um ein mit der Hand beschriebenes Stück Papier im Geldbeutel oder in der Tasche handeln. Wird die selbst hergestellte Notfallkarte laminiert, ist sie wasserabweisend und hält länger. Einige Büchereien und Papierwarenläden bieten Laminierung gegen Bezahlung an.
Einige Demenzerkrankte haben Probleme damit, Zahlen und Buchstaben zu lesen und zu entziffern. Es kann daher eine gute Idee sein, mit Bildern zu beschreiben, wie man z. B. die Waschmaschine oder die Mikrowelle bedient. Bildanleitungen können leicht am Computer erstellt werden. Man kann auch ausgedruckte Bilder auf ein Stück Papier kleben.
Fotografieren Sie z. B. eine offene, mit Handtüchern gefüllte Waschmaschine und außerdem, wie die Tasten aussehen, wenn die Waschmaschine auf Kochwäsche eingestellt ist. Oder fotografieren Sie, wie das Display oder die Tasten der Mikrowelle aussehen müssen, wenn man Essensreste aufwärmen möchte. Eine Bildanleitung für die Mikrowelle sollte auch ein deutlich durchgestrichenes Bild von Geschirr aus Metall beinhalten, damit die Person mit Demenz nicht versehentlich die Mikrowelle beschädigt oder einen Brand verursacht, weil sie die Essensreste in einer Metallschüssel aufwärmt.
Viele Personen mit Demenz sind einsam. Personen, die sich im Endstadium der Krankheit befinden, können sich jedoch auch in der Gegenwart anderer Menschen unwohl fühlen. In beiden Fällen kann vielleicht eine Demenzpuppe helfen.
Demenzpuppen sind weich und knuddelig und sehen freundlich und nett aus. Wählen Sie eine nicht zu leichte Puppe mit großen, sanften Augen. Sie kann der Person mit Demenz das Gefühl geben, einen richtigen Menschen in den Armen zu halten.
Viele Personen mit Demenz werden schnell überwältigt und verwirrt. Falls die Person mit Demenz Probleme damit hat, die Schubladen und Schränke in der Küche zu überblicken, kann es hilfreich sein, Bilder oder Zeichnungen an den Schubladen bzw. Schränken zu befestigen. Bilder von Bechern, Tellern usw. an den Schränken können der Person helfen, das Gesuchte zu finden, ohne dass die Person sämtliche Schränke in der Küche öffnen muss. Auf gleiche Weise kann man Bilder oder Zeichnungen an die Kleiderschränke kleben, damit die Person Ihre Hosen und Strümpfe leichter findet. An der Haustür kann man Bilder von Schlüsseln, Geldbeutel, Jacke, Ortungsgerät und evtl. Telefon aufhängen.
Demenzuhren können helfen, die Zeit im Griff zu behalten, und als Kalender dienen. Die Uhr kann signalisieren, dass es an der Zeit ist, Medizin einzunehmen, oder die Wohnung zu verlassen, um einen Termin wahrzunehmen.
Sie kann auch dazu beitragen, den Tag zu strukturieren, damit er nicht im Sande verläuft. Je nach Modell und Einstellung kann die Demenzuhr z. B. um 8 Uhr morgens „Guten Morgen“ und um 8 Uhr abends „Guten Abend“ sagen oder lediglich im Laufe des Tages verschiedene Alarme auslösen.
Demenzuhren, die als Armbanduhren getragen werden können, können auch ein Ortungssystem/einen GPS-Sender enthalten.
Fotoalben sind eine gute Idee – falls man daran denkt, sie zu betrachten. Werden die Bilder und Namen von Freunden und Familienmitgliedern an die Wand gehängt, werden sie öfter gesehen und können für die Person mit Demenz eine wertvolle Hilfe sein, wenn sie z. B. Besuch hat und ihr der Name eines Familienmitgliedes einfach nicht einfallen will.
Zudem ist es einfach schön, auf Bilder von Menschen zu schauen, die man gerne hat – und es sorgt für Geborgenheit.
Sie können die Bilder ganz nach Wunsch so aufhängen, wie es am besten zu Ihrem Alltag und Ihrer Einrichtung passt. Manche ziehen vor, an einem bestimmten Ort in der Wohnung eine große Bilderwand zusammenzustellen. Andere hängen Bilder in der ganzen Wohnung auf oder hängen alle Bilder an die Wand, die dem festen Platz des Demenzerkrankten am Esstisch gegenüberliegt, damit dieser bei Mahlzeiten mit Familienmitgliedern einen Blick auf die Bilder werfen kann.
Fotoalben auf dem Smartphone stellen eine Alternative zu gewöhnlichen Bildern in Bilderrahmen dar. In diesen Alben kann die Person mit Demenz Bilder ihrer Lieben zusammen mit den Namen speichern.
Falls eine Person mit Demenz einen Spaziergang macht und nicht mehr nach Hause findet, kann ein Ortungssystem Leben retten – vor allem in den kalten Wintermonaten.
Die große Gefahr, dass Personen mit Demenz verschwinden, verursacht bei den Angehörigen große Sorgen. Die Personen selbst können sich eingeschränkt und wie in der eigenen Wohnung gefangen fühlen, weil ihnen nicht wohl dabei ist, die Wohnung zu verlassen. Die Sorgen und die Unsicherheit verschlechtern das Sozialleben und die Lebensqualität der Erkrankten und der Angehörigen erheblich.
Ein gutes Ortungssystem kann der Person mit Demenz Unabhängigkeit verleihen und ermöglichen, Freunde zu besuchen und an Aktivitäten teilzunehmen, ohne dass sich die Person selbst oder ihre Angehörigen Sorgen machen müssen. Dies verleiht den Angehörigen wiederum die nötige Ruhe, sich um ihre eigenen Interessen und ihr Netzwerk zu kümmern. Der Person mit Demenz bleibt zudem das unangenehme Gefühl erspart, den Angehörigen zur Last zu fallen.
Es gibt viele unterschiedliche Arten von Ortungssystemen. Alle haben individuelle Vor- und Nachteile. Das Ortungssystem Otiom wurde in Zusammenarbeit mit Experten, Demenzvereinen und Angehörigen entwickelt. Deshalb kann es vollständig an die Bedürfnisse angepasst werden, die die Personen mit Demenz und ihre Angehörigen haben. Sie können zum Beispiel genau das Geborgenheitsniveau wählen, das Sie benötigen, und ein anderes Geborgenheitsniveau wählen, falls sich Ihr Bedarf ändert. Hier können Sie mehr über die Geborgenheitsniveaus des Otiom erfahren.
Otiom – Freiheit und Sicherheit für Menschen mit Demenz und ihre Angehörigen
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